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16.04.2014 13:49 (4891 x gelesen)
Laborwerte
Gesundheitsbrief November 2011
Laborwerte- regelmäßig messen lassen-
und zwar nicht nur „Null-Acht-Fünfzehn“!
Heute möchte ich Ihnen Informationen über die Messung von Laborwerten geben.
Laborwerte enthalten wichtige Informationen und Sie können damit selbst einen Eindruck darüber bekommen, in welchem Zustand sich Ihr Körper gerade befindet und was ihm fehlt. Aber es gibt bei Laborwerten eben mehr als die übliche „Null-Acht-Fünfzehn“-Messung, und da wird es wirklich interessant!
Wenn Sie zum Arzt gehen, wird bei den meisten nur das gemessen, was die Kassen anstandslos bezahlen, d.h. kleines Blutbild, Natrium Kalium, Calcium, Leberenzyme, Nierenwerte Cholesterin, Zucker usw.
Es gibt aber zusätzliche Laborwerte, die ebenso wichtig sind und für Sie sehr viel Aussagekraft haben können.
Einige der Werte möchte ich im Folgenden kurz beschreiben.
Ferritin- unser „Power-Eisen“
(neuer Normwert um 100ng/ml)
Ferritin ist das Speichereisen im Blut. Ist es im Serum niedrig (unter 80 ng/ml), kann ein Eisenmangel-Syndrom vorliegen. Diese Erkrankung ist häufig, man findet sie verstärkt bei Frauen. Bei einem niedrigen Ferritinwert mit Eisenmangel zeigen sich Symptome wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Haarausfall, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen
Was tun:
Hier hilft oft rasch eine Eisenmangeltherapie mit Eiseninfusionen. Meist reichen 2 Infusionen a 200mg Eisen aus. Die Infusionen werden sehr langsam durchgeführt über eine Dauer ca. 1,5 Stunden!
Ich setze in meiner Praxis die Eiseninfusionen mit großem Erfolg ein. Die Symptome und der Ferritinmangel verschwinden meistens schon nach zwei Infusionen.
Übrigens kann die orale Einnahme von Eisenpräparaten wie Tabletten nur in den seltensten Fällen den Mangel beheben und führt sogar meistens bei höheren Dosierungen zu Magen-„Verstimmungen“
Zink- stärkt die Abwehrkraft
(Normwert um 100 ng/ml)
Zink ist ein außergewöhnlich wichtiges Metall-Ion für die Funktion des Immunsystems. Ist das Immunsystem gestört oder geschwächt, können sehr viele Erkrankungen als Folge auftreten- Grippe, Rheuma, Asthma, Krebs u.a.
Was tun?
Sie sollten stets Zink Tabletten bei sich haben (z.B. Zinkglukonat). Wenn auch nur ein leichter Anflug einer Grippe z.B. mit beginnenden Halsschmerzen auftritt, kann man durch die zeitgerechte Einnahme von ca. 2-3 Tabletten Zink vermeiden, dass die Krankheit ausbricht!
Es kann passieren, dass durch die Einnahme von Zinkpräparaten der Magen gereizt wird und eine vorübergehende Übelkeit auftritt. In einem solchen Fall kann man die Tabletteneinnahme zeitlich etwas strecken, d.h. die Tabletten über eine halbe Stunde verteilen und alle 10 Minuten eine Zinktablette nehmen.
Ansonsten ist eine vorübergehende kleine Übelkeit natürlich weniger schlimm als eine ausgewachsene Grippe!
Selen - gut für die Erhöhung die Funktion der Schilddrüsenhormone d.h. für eine gute Funktion des Stoffwechsels. (Normwert um 100 ng/ml)
Ist der Normwert von Selen stark unterschritten, kann das Aktive T4 (Schilddrüsenhormon) nicht gebildet werden und es kommt zu einer Schilddrüsen-Unterfunktion, auch wenn die Schilddrüse ansonsten OK ist.
Selen ist außerdem eines der stärksten Antioxydantien des Körpers und ist damit wichtig für die Zellerhaltung.
Was tun:
Selenmangel kann durch Tabletten behoben werden.
Homocystein- Risiko für Gefäßentzündungen
(Normwert unter 10 micromol/l)
Ein erhöhtes Homocystein zeigt eine Entzündung der Gefäße an und ist damit ein Risikofaktor für Arteriosklerose. Es gibt Forschungsergebnisse, nach denen ein hoher Homocysteinwert mit einer verkürzten Lebenserwartung in Zusammenhang steht.
Was tun?
Das Homocystein lässt sich senken durch hohe Gaben von Vitamin B12 (z.B. Sirtusan oder Cardiovital) und/oder durch Entspannungstherapien (Meditationsübungen/ Klangschalenmassagen u.ä.)
Vitamin D3 - unerlässlich für die allgemeine Gesundheit
(Normwert um 100 ng/ml)
Früher dachte man, dass Vitamin D nur etwas mit der Calciumaufnahme zu hat. Inzwischen weiß man, dass Vitamin D, genauer Vitamin D3 sehr viele andere Funktionen im Körper steuert. Es regelt unter anderem das An- und Abschalten der Gene!
Es gibt in Spanien und Italien viel weniger Menschen mit den üblichen Zivilisationskrankheiten (Krebs, Multiple Sklerose, Allergien, Asthma, Diabetes usw.) als bei uns, man vermutet dass dies u.a. an der stärkeren Sonneneinstrahlung liegt.
Was tun:
Der Vitamin D3- Anstieg erfolgt in erster Linie durch direkten Sonnenstrahlen.
Ich kann nur empfehlen die heilende Kraft der Sonne auszunützen.
Dabei hat es sich bewährt, sich die ersten 20 Minuten ungeschützt der vollen Sonne auszusetzen und sich erst nach 20-30 Minuten vor der direkten Einwirkung von weiteren Sonnenstrahlen zu schützen.
Im Winter kommen wir in unseren Breitengraden nicht umhin, das Vitamin D3 im Blut zu kontrollieren. Wenn es unter 60-70 ng/ml fällt, sollte man es über Tabletten (z.B. Dekristol) ausgleichen oder ein Sonnenstudio besuchen.
Dekristol ist ein verschreibungspflichtiges Präparat, weil es eine sehr hohe Konzentration an Vitamin D3 besitzt und es nach monatelanger Einnahme zu einer Vitaminose d.h. zu hohem Vitamin D- Spiegel kommen kann. (ab 250 ng/ml).
Aus diesem Grunde empfehle ich, den Vitamin D-Spiegel bei Einnahme von Dekristol alle 2 Monate zu kontrollieren.
Wenn Sie diese erweiterte Labormessung in der Gesundheitspraxis am Kurpark in Anspruch nehmen möchten, dann melden Sie sich bitte für Terminvereinbarung und Einzelheiten per mail oder per Telefon.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Dr. Reinhard Kobelt